15 · Steingarten Hofer Marmor

Was hier wächst, gehört eigentlich nicht hierher. Aber offenbar bietet das oberfränkische Hof auch Bewohnern der Kalkalpen ein angenehmes neues Zuhause. Bei solch einem "Migrationshintergrund" passt der graue Hofer Stein in diesem Quartier trefflich dazu: Seit 1775 wurde der Hofer Marmor (Flaserkalk) am Eichelberg abgebaut und weltweit vermarktet.

Doch eigentlich ist der Stein gar kein echter Hofer - er kam aus der Fremde, aus Afrika. Eines Tages - er wurde wegen eines Erdbebens wieder einmal gewaltig durchgeschüttelt - passierte es: Er verlor seinen Halt und kullerte in die Tiefen des Meeres. Driftende Kontinente nahmen ihn dann Jahrmillionen lang huckepack, schoben in hin und her und letztendlich bei uns wieder in die Höhe.

Almrausch

Almrausch - nur einen Wimpernschlag entfernt

Zeigerpflanze Die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) heißt so, weil ihre Blätter feine Härchen wie Augenwimpern am Rand haben. Ihre roten Blüten haben sogar den Romantiker Novalis zu einem Gedicht inspiriert:

"Selten haftet auf Höhn ein Funken himmlischen Lebens, Aber, als Königin, blüht, dann auch die Rose des Bergs."

 

Die einen schwärmen von der Rose der Berge, die anderen schimpfen auf das zähe, bis zu einem Meter hohe Gezweig auf den Almweiden. In einigen Gebirgsgegenden herrschte früher der Aberglaube, dass das lästige Almunkraut den Rindern den "Rauschbrand", eine Rinderkrankheit, austreiben kann. Die bitter schmeckenden Blätter werden vom Weidevieh jedoch verschmäht; haften blieb bis heute nur ihr volkstümliche Name: Almrausch. Das Heidekrautgewächs ist typisch für die bayerischen Kalkalpen und wächst in der Tat nur auf Kalk. Entdeckt wurde sie sogar in Höhen von 2.480 Metern auf der Ellbognerspitze in den Allgäuer Alpen.

Wacholderbusch

Entspannen in Bayerns steinreicher Ecke: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!