Sind Ihnen auch schon wundersame kugelige "Büsche" in den Wipfeln hoher Bäume aufgefallen? Von Weitem sehen sie aus wie Misteln; von Nahem ist es aber eine "Mini-Fichte" in der Fichte oder eine "Mini-Birke" in der Birke und so weiter ... Diese Bonsai-Bäume werden im Volksmund als Hexenbesen bezeichnet.
Das Phänomen wird schon länger erforscht: Ob vererbte Mutationen, Pilze oder Viren - was auch immer den Baum plagt, er versucht sich zu wehren, indem er an der befallenen Stelle zahlreiche dünne und kurze Zweige ausbildet (im Fachjargon: Zweigsucht). Spezialisierte Baumschulen schätzen diese Wuchsanomalie: Sie entnehmen die anomalen Triebe und pfropfen sie auf normale Gehölze der ursprünglichen Art auf. So entstehen Natur-Bonsais, die ihr Leben lang klein bleiben - ideal für kleine Gärten, als Friedhofsgehölze und in winterfesten Kübel- oder Balkonbepflanzungen.