27 · Bartiris-Hügel

Schwertlilien gehören nebst Rosen und Lilien zu den ältesten Gartenpflanzen.

Ihr wissenschaftlicher Name Iris stammt aus dem Griechischen und bedeutet Regenbogen. Passender geht es nicht: Wie der vielfarbig leuchtende Regenbogen strahlen die auffälligen leuchtenden Blüten, wobei einige Iris-Arten sich sogar einen Bart haben wachsen lassen!

Über 200 wilde Arten sind weltweit bekannt und werden eifrig von Züchtern gekreuzt. Denn ihre schönen und auffälligen Blüten sind als Zierpflanzen hochgeschätzt.

Iris Hungarica

Bartiris - ein Regenbogen mit Drei-Tage-Bart

Zeigerpflanze Eine besonders seltene Art der wilden Bartiris ist namentlich in Ungarn, aber auch in Rumänien, in der Slowakei, in Moldavien und in der Ukraine beheimatet - die "Iris aphylla ssp. hungarica". Sie wächst in der Steppe bis in Höhen von 1.500 Metern. Zuerst beschrieben wurde sie in dem prächtig ausgestatteten und von Hand kolorierten Buch "Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae" von Franz Adam Graf von Waldstein. Anfänglich ein österreichischer Soldat, widmete er sich von 1789 an der Botanik und reiste mit Paul Kitaibel durch Ungarn. Zusammen mit Kitaibel schrieb er 1802-1812 das dreibändige umfangreiche Werk. Die "Descriptiones" sind außerordentlich selten; sie gehören zu den Raritäten der botanischen Literatur.

Info Die Iris hungarica ist auf der ungarischen 20 Forint-Münze abgebildet.

Urwelt-Mammutbaum - ein lebendes Fossil

Zeigerpflanze Es gibt schier unglaubliche Glücksfälle: Im Jahr 1941 stieß ein chinesischer Wissenschaftler in einer entlegenen Bergregion in der Provinz Sichuan auf einen ihm unbekannten Baum mit sommergrünen Nadeln. Nun wäre die Entdeckung eines bis dato unbekannten 35 Meter hohen Baums für sich allein schon eine botanische Sensation. Aber es kam noch besser! Er erinnerte sich, dass wenige Monate zuvor ein Japaner Jahrmillionen alte Versteinerungen gefunden hatte, die aussahen wie sein Baum. Ein neues lebendes Fossil war entdeckt!

Der deutsche Name Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) lässt vermuten, dass es sich um einen "Riesen" handelt. Botanisch gesehen ist der Baum aber gar kein Mammutbaum, sondern eine Sumpfzypresse und im Vergleich zu seinen Namensvettern, die über 100 Meter hoch werden können, mit rund 35 Metern Wuchshöhe auch eher ein Zwerg. In der Münchner Paläontologischen Staatssammlung liegen einige versteinerte Stücke dieses Baums, gesammelt 1873 am Cap Lyell in Spitzbergen.

Mammutbaum

Entspannen in Bayerns steinreicher Ecke: Wir freuen uns auf Ihren Besuch!